#06: DDoSia – die dunkle Seite von Crowd-Sourcing Projekten

Shownotes

In dieser Folge des Link11 Podcasts „Follow the White Rabbit“ begrüßt Lisa Fröhlich, Unternehmenssprecherin bei Link11, ihren Kollegen Erol Erdogan, DDoS-Experte und Link11 Solution Engineer. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Crowd-Sourcing-Projekt und DDoS-Angriffstool „DDoSia“, das seit Oktober 2022 aktiv für DDoS-Attacken in ganz Europa eingesetzt wird.

Hinter DDoSia steht die pro-russische Hackergruppe NoName057(16), die technisch versiert agiert, und dass eigens entwickelte Tool auch gezielt als Propaganda-Werkzeug einsetzt. Ziel der Angriffe ist es besonders mediale Aufmerksamkeit zu erzielen und Angst vor russischen Cyberattacken im Westen zu schüren. Im Vergleich zu anderen politisch motivierten Hacktivisten-Gruppen, wie beispielsweise Killnet, zeichnet sich NoName057 durch eine bemerkenswerte Professionalität aus: Die Gruppe betreibt nicht nur das gut strukturierte Crowd-Sourcing-Projekt DDoSia, sondern ist sehr arbeitsteilig organisiert. Es gibt Mitglieder, die regelmäßig potenzielle Ziele veröffentlichen, andere kümmern sich um die verschiedenen Telegram-Channels wie z.B. den englischsprachigen Support-Kanal oder rekrutieren aktiv neue Mitglieder.

Finanziert wird dieses Projekt durch beträchtliche Ressourcen, denn die Gruppe ist in der Lage Prämien in Kryptowährungen an ihre Unterstützer, die sogenannten „heroes“, auszuzahlen. Die Kryptowährung kann dann in Rubel umgetauscht werden. Durch den Wechsel von einem herkömmlichen Botnet zu DDoSia reduziert sich der Betriebsaufwand für DDoS-Angriffe erheblich. Das Tool kann prinzipiell von jedermann runtergeladen werden, so dass die Gruppe auf die Rechenleistung ihrer „heroes“ für DDoS-Attacken zugreifen kann. Die Downloadzahlen liegen bei mehr als 100.000. Ob das Tool auch mehr als 100.000-mal installiert worden ist, kann nicht verifiziert werden. Sicher ist, dass den „heroes“ geraten wird, das Tool hinter einer VPN-Verbindung einzusetzen, um die Erkennung solcher Angriffe zu erschweren.

Die Diskussion erstreckt sich auch über die Auswirkungen dieser DDoS-Angriffe und beleuchtet effektive Schutzstrategien für Unternehmen, Behörden und Organisationen. Abschließend wagt Erol einen Ausblick auf die Zukunft von DDoSia und die sich stetig verändernden Welt der Cybersicherheit.

Mehr zu DDoSia erfahrt ihr im Link11-Blogartikel: DDoSia: Angriffstool mit explosivem Wachstum

Eine detaillierte Analyse des Nationales Zentrum für Cybersicherheit der Angriffe in der Schweiz im Juni 2023 findet ihr hier.

Links:

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